Paul Wiens, geboren am 17. 8. 1922 in Königsberg (Ostpreußen), heute Kaliningrad, als Sohn eines kaufmännischen Angestellten. Nach der Trennung der Eltern 1925 Übersiedlung nach Berlin-Charlottenburg mit der Mutter, einer Malerin, die aufgrund ihrer Gefährdung als „Halbjüdin“ 1933 nach Turin, später Wien emigrierte. Schulzeit von 1933/34 bis 1939 in einem Internat in der französischen Schweiz, von 1939 bis 1942 Gasthörer in Philosophie und Nationalökonomie an den Universitäten Genf und Lausanne. Zwischen 1941 und 1943 vermutlich illegale antifaschistische Tätigkeit in der Schweiz und in Deutschland. 1943 Verhaftung in Wien wegen „Wehrkraftzersetzung“ und Gefangenschaft in Sankt Pölten, danach bis zur Befreiung durch die Sowjetarmee 1945 im Arbeitserziehungslager Oberlanzendorf. Bis zum Tod der Mutter Nachhilfelehrer in Wien. 1947 Rückkehr über Weimar nach Berlin (Ost), Arbeit als Lektor und Übersetzungsredakteur im Aufbau Verlag; ab 1951 freier Schriftsteller. Zunächst vor allem als Verfasser von Massenliedtexten und Agitationslyrik bekannt, veröffentlichte Wiens in den Folgejahren mehrere Lyrikbände, Kinderbücher, publizistische Texte, Drehbücher zu DEFA-Filmen sowie Übertragungen und Nachdichtungen aus vielen europäischen und außereuropäischen Sprachen. Daneben umfangreiche kulturpolitische Aktivitäten: Mitglied (ab 1948), Vorstandsmitglied und Vizepräsident des Kulturbunds (ab 1977), Vorsitzender der Berliner Sektion des Schriftstellerverbands (1961–1969), Leiter der Gruppe Comunità Europea degli Scrittori (COMES) im Schriftstellerverband (ab 1962); Mitglied ...